8. März 2024
19:00 Uhr
(Einlass ab 18:30 Uhr)
Martin-Luther-Haus Herzogenaurach

Martin-Luther-Platz 2

 

Über den Film "Die göttliche Ordnung":

 

Die Regisseurin Petra Volpe, die auch das Drehbuch schrieb, zeigt keine Schwarz-Weiß-Welt, mit Männern als Täter und Frauen als Opfer. Sie zeigt, dass auch Männer in dieser Welt kleingehalten werden. Und sie zeigt, wie schwierig es war, in der Schweiz, einer der ältesten Demokratien der Welt, das Wahlrecht für Frauen einzuführen.


Der Film spielt im Jahr 1971. Die junge Hausfrau und Mutter Nora wohnt mit ihrem Ehemann Hans, ihren beiden Söhnen und dem missmutigen Schwiegervater Gottfried in einem kleinen, friedlichen Dorf im Appenzellerland. Dort, in der Schweizer Idylle, ist nur wenig von den sozialen Umwälzungen zu spüren, die sich seit der 1968er-Bewegung ereigneten. Auch Noras Leben blieb davon unberührt. Es herrscht die Meinung, Emanzipation sei ein Fluch, eine Sünde an der Natur. Nur eine einzige Frau im Dorf hat überhaupt etwas zu sagen: die Erbin der Sägemühle. Und diese findet: „Frauen in der Politik, meine Damen, das ist schlichtweg gegen die göttliche Ordnung.“

Als die Kinder größer sind und Nora wieder arbeiten gehen möchte, verbietet Hans ihr das und beruft sich dabei auf das Ehegesetz, das die Frau verpflichtet, sich um den Haushalt zu kümmern. Obwohl sie ein geduldiger Mensch ist und sich viel gefallen lässt, erwacht jetzt Noras Widerstand. Sie beginnt, feministische Literatur zu lesen, trägt enge Jeans und einen wilden Pony. Zusammen mit anderen Frauen aus dem Dorf besucht sie eine Frauendemo in Zürich und einen Workshop für sexuelle Befreiung.

 

Eintrittskarten zu 20 Euro (ermäßigt 15 Euro) bei

  • Bücher, Medien und mehr, Hauptstraße 21, Herzogenaurach
  • Reformhaus Dorweiler, Hauptstraße 20, Herzogenaurach
  • den Veranstalterinnen
  • Restkarten an der Abendkasse

Der Eintrittspreis enthält einen Snack in der Pause.

 

Kontakt und weitere Infos:

frauentag_herzo@web.de

 


Einen Bericht über die folgende Veranstaltung finden Sie (vielleicht noch) auf nordbayern.de.



Die Comeidenne Mirja Regensburg, hat lange blonde Haare und trägt eine rote Jacke. Sie hält sich an einem Stab einen männlichen Schnurrbart  über die Oberlippe.
Mirja Regensburg (Foto Robert Maschke)

Im nächsten Leben werde ich Mann!

Die Show ist eine Hommage an das vermeintlich starke Geschlecht und ein kleiner Leitfaden, wie frau sich nicht allzu ernst nimmt. Mirja Regensburg lacht über ihr eigenes Geschlecht und lobt das männliche. Sie betrachtet empathisch, pointiert und selbstreflektiert die Unterschiede zwischen Männern und Frauen:
Wie sähe ein Leben als Mann aus? Mit dem Wissen einer Frau? Auf jeden Fall einfacher. Weil Männer es sich einfacher machen. Stellt euch vor, Mädels, ihr hättet nur noch ein Duschgel. Und zwar für unten und oben. Die eine passende Jeans, die ihr einfach gleich fünf Mal kauft. Stellt euch vor, ihr würdet erstmal abwarten statt erwarten.

Vieles können wir uns vom Mann abschauen. Und wenn es nur die Leere ist, beim Denken ans Nichts.

 

8. März 2023
19:00 Uhr
(Einlass ab 18:30 Uhr)
Vereinshaus Herzogenaurach
Hintere Gasse 22

 

Eintrittskarten zu 29 Euro (ermäßigt 25 Euro) bei

  • Bücher, Medien und mehr, Hauptstraße 21, Herzogenaurach
  • Reformhaus Dorweiler, Hauptstraße 20, Herzogenaurach
  • den Veranstalterinnen
  • Restkarten an der Abendkasse

Der Eintrittspreis enthält einen Snack in der Pause.

 

Kontakt und weitere Infos:
Schrepfer@herzovision.de

 

 


Die politischen Frauen Herzogenaurach zu Besuch beim Frauennotruf Erlangen -

Es ändert sich viel, doch eines bleibt: Die Notwendigkeit politischer Unterstützung


Die politischen Frauen Herzogenaurach nutzten die politische Sommerpause, um dem Frauennotruf Erlangen einen Besuch abzustatten. Geschäftsführerin Claudia Siegritz und Sozialarbeiterin Nora Gabert beantworteten die vielen Fragen der politischen Frauen, diesmal vertreten durch die Damen des Organisationsteams (Claudia Belzer, Stadträtin SPD, Ruthild Schrepfer, Kreisrätin CSU, Retta Müller-Schimmel, Stadt- und Kreisrätin  Bündnis 90/Die Grünen) sowie die Herzogenauracher Stadträtinnen Andrea Heller (SPD) und Sabine Hanisch (CSU), sowie Claudia Leuschner (Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen ERH).

Der Besuch begann mit einem Rundgang durch die Beratungsräume des Frauennotrufs, welche sich zentral gelegen und damit gut erreichbar in der Hauptstraße 33 in Erlangen befinden.  In den ansprechenden Räumlichkeiten führen die Mitarbeiterinnen Gespräche, vorrangig mit Frauen und Mädchen, welche sexualisierte Gewalt erlebt haben oder aktuell davon betroffen sind.  Hierunter fallen sexueller Missbrauch, sexuelle Belästigung, Vergewaltigung und sexuelle Nötigung. Auch wenn man sich nicht sicher ist, ob ein sexueller Übergriff stattgefunden hat, ist man Zielgruppe der Einrichtung. Geschäftsführerin Claudia Siegritz betont:  „Unser Name ist oft irreführend. Wir unterstützen auch Angehörige, Partner*Innen, Freund*Innen und professionelle Helfer*Innen. Zudem sind wir für alle Formen sexualisierter Gewalt zuständig, unser Angebot ist kostenfrei, vertraulich und auf Wunsch auch anonym. Zudem arbeiten wir präventiv mit Jugendgruppen, Schulklassen usw. zu Themen wie Sexting oder Cybergrooming“.
 
Das Team der Beratungsstelle besteht aktuell aus vier Sozialpädagoginnen (Dipl./BA) mit verschiedenen Zusatzausbildungen, wie z.B. Fachberaterin für Psychotraumatologie, Online-Beraterin (DGOB), psychosoziale Prozessbegleiterin im Strafverfahren (RWH), klinische Sozialarbeiterin sowie aus einer Mitarbeiterin für die Verwaltung.

Aufgrund der Alterszusammensetzung steht der Einrichtung bald ein Generationenwechsel ins Haus, die zwei älteren Damen übergeben in den nächsten Jahren an die zwei jüngeren Frauen und an neu eingestelltes Personal.  Retta Müller-Schimmel nutzte diesen Gesprächspunkt, um darauf hinzuweisen, dass sich die politischen Frauen ebenfalls deutlich verjüngen und sie sich als „dienstältestes“ Mitglied der Vereinigung ebenfalls zurückziehen wird. Und wie die Damen des Frauennotrufs sieht auch Retta Müller-Schimmel ihre Nachfolge in besten Händen.

Die Anforderungen und Rahmenbedingungen haben sich im Laufe der Zeit sehr geändert, nicht nur in der Politik, auch in der Sozialen Arbeit. Frau Siegritz und Frau Gabert berichteten beispielsweise, dass neue Medien, aber auch die Corona-Krise,  ganz neue Herausforderungen mit sich gebracht hätten. So kam es zum Beispiel vermehrt zu sexuellen Übergriffen während des Corona-Lockdowns, weil Frauen Chatpartner, welche sie über Dating-Apps kennengelernt haben, nicht an belebten Orten treffen konnten und sich somit vor Übergriffen schlechter schützen konnten. Weiterhin erlebte die Beratungsstelle im Jahr 2021 einen massiven Anstieg von Mädchen und Frauen, die sich im Zuge eines Strafverfahrens mit der Bitte um psychosoziale Prozessbegleitung an sie wandten.

Finanziert wurde die Beratungsstelle als eingetragener Verein auch 2021 im Wesentlichen wieder von der Stadt Erlangen, dem Landkreis Erlangen-Höchstadt und der Bayerischen Staatsregierung. Deshalb ist der Kontakt zu den Mandatsträgerinnen und zur Politik besonders wichtig. Die beiden Kreisrätinnen Ruthild Schrepfer und Retta Müller-Schimmel notierten die Anliegen und versprachen, diese im Kreis einzubringen, sowie auch landespolitisch zu platzieren.

Die SPD-Stadträtinnen Claudia Belzer, Berufsschullehrerin, und Andrea Heller, selbst Sozialarbeiterin in einer Jugendwohngruppe, konnten sich  berufsbedingt  für die Präventionsangebote der Beratungsstelle für Schulklassen und Jugendgruppen sehr begeistern. Der Workshop „Voll  Porno“, der das Thema Grenzsetzung bei Pornographie und Sexualität behandelt, aber  auch das Thema sexualisierte Gewalt im digitalen Raum, seien auch in deren Arbeit hochbrisant und aktuell, betonten beide. Gerade durch die Digitalisierung ist es möglich, dass sexualisierte Gewalt durch Dritte in den eigenen vier Wänden geschieht.

Begeistert zeigten sich die politischen Frauen auch von der Niedrigschwelligkeit des Angebots. Die Homepage des Frauennotrufs zeigt unübersehbar den Ort, die Telefonnummer, aber auch die Möglichkeit der Online-Beratung, per Chat, Video oder E-Mail.  Gerade die Video-Sprechstunde erfreue sich dabei zunehmender Beliebtheit. Zudem sind auf der Website auch Informationen über die Beratungsstelle in verschiedenen Sprachen sowie auch in leichter Sprache zu finden.

674 persönliche Beratungskontakte und 417 Onlineberatungen bewältigten die Damen im Jahr 2021. 11 davon waren Männer, die ebenfalls nicht abgewiesen, im späteren Hilfeverlauf aber passend weitervermittelt werden.  

Die politischen Frauen ziehen nach 1,5 Stunden intensiven Austausches Resümee: Eine tolle und wichtige Einrichtung, welche die finanzielle Unterstützung durch öffentliche Gelder mehr als verdient hat.

 

8. August 2022

Text: Claudia Belzer

Foto: Ruthild Schrepfer